Tic-Störung / Gilles-de-la-Tourette

Symptome

Ein Tic ist eine nicht willentlich gesteuerte

  • kurze, schnelle Bewegung und/oder Lautäusserung
  • die sich gleichartig immer wiederholt
  • nur vorübergehend vo Patientinnen und Patienten zu unterdrücken ist.

Bei Stress/Aengsten verstärken sich die Tics. Zu beobachten sind z.B. Zwinkern, Strinrunzeln, kurze Zuckungen im Schulter-/Halsbereich, Räuspern, es können aber auch komplexere Handlungen wie Hüpfen, Klopfen auftreten. Die Art des Tics kann sich im Laufe der Zeit verändern, in über zwei Dritteln der Fälle geht die Tic-Störung von alleine wieder zurück.

Von einem Gilles-de-la-Tourette-Syndrom spricht man, wenn mehrere motorische Tics und zusätzlich Lautäusserungen vorliegen (vom Räuspern bis zum Ausstossen von Schimpfwörtern). Das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom ist ausserdem häufig von Aufmerksamkeitsproblemen und/oder Zwangshandlungen (bestimmte Ordnungen oder Abläufe einhalten müssen, Händewasch-Zwang etc.) begleitet.

Ursache

Die Ursachen für Tics und das Tourette-Syndrom sind bis heute nicht abschliessend geklärt. Es gibt Belege für einen erblichen Faktor bei Tic-Störungen. Der genaue Erbgang ist allerdings bisher nicht bekannt. Es scheint sich um eine Hirnfunktionsstörung zu handeln, beim Gilles-de-la-Tourette Syndrom wird eine Störung von Botenstoffen (Dopamin) in einem bestimmten Gehirnbereich (Basalganglien) angenommen.

Diagnose

Die Diagnose wird durch die Symptombeschreibung und die neurologische Untersuchung gestellt. Zusatzuntersuchungen braucht es in der Regel keine.

Eine Heilung ist bisher nicht möglich. Es stehen jedoch je nach Symptomart und Symptomschwere verschiedene Medikamente zur Behandlung zur Verfügung. Unkontrollierbarer Stress, Trennungssituationen (Umzug, Scheidung der Eltern, Tod eines Angehörigen), aber auch Erlebnisse wie die Einschulung können eine vorübergehende Verschlechterung bewirken. Entspannung und Ruhe sowie ein verständnisvolles und geregeltes, stabiles soziales Umfeld führen eher zu einer Symptomminderung.

Im weiteren Verlauf der Erkrankung können Verhaltensprobleme und psychische Störungen wie Zwänge, Ängste und Depressionen auftreten. Eine frühzeitige Diagnostik und Therapie sowie Verständnis des Umfeldes für die Patientinnen und Patienten ist für den Verlauf der Erkrankung wichtig.

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