Angststörungen

Symptome

Angst ist evolutionsgeschichtlich ein sinnvolles Gefühl. Es warnt uns in Gefahrensituationen und setzt durch die Stressreaktion Energien frei. Reagiert eine Person jedoch auf Angst mit einem Vermeidungsverhalten, bedeutet diese eine Einschränkung im Alltag. In Extremsituationen kann sich die Angst dann soweit ausbreiten, dass betroffene Personen sich aus Angst vor Menschenansammlungen, freien Plätzen etc. nicht mehr aus dem Haus wagen. Man nennt dies eine Generalisierung der Angst. Auch spezifische Ängste, welche spezielle Situationen oder Dinge betreffen, wie z.B. die Flugangst, Trennungsangst oder die Hundephobie gehören zur Gruppe der Angststörungen. Definitionsgemäss ist dann die Angst nicht situationsangemessen und nicht durch die betroffene Person willentlich zu steuern oder zu erklären. Auch sogenannte Panikattacken gehören zur Gruppe der Angststörungen, in diesem Fall treten Episoden mit ungerichteter Angst mit Zittern, Schwitzen, Herzklopfen und Vermeidungsverhalten auf.

Ursache

Häufig handelt es sich um Personen, welche sensibel auf Veränderungen reagieren, welche also eher ein ängstliches Temperament aufweisen. Ausserdem sind bestimmte Lebensereignisse, wie Trennungserfahrungen bei engen Angehörigen (Tod, Eheprobleme oder Spitalaufenthalt des Kindes) beziehungsweise soziale Veränderungen mit Verfolgung oder Not wesentlich für die Entwicklung von Angststörungen. Weitere Faktoren sind die Vorbildfunktion der Eltern sowie die entwicklungsbedingten Erklärungsmöglichkeiten eines Kindes.

Diagnose

Die Befragung des Betroffenen und der Familie stellt das wichtigste diagnostische Instrument dar. Das Objekt und das Ausmass der Angst sowie das Entwicklungsalter des Kindes sind zu erfassen. Ausserdem ist der Umgang der Familie mit der Angst und die angstbedingte Einschränkung zu erfragen. Auch Fragebögen können einen Beitrag leisten.

Die Therapie ist meist verhaltenstherapeutisch orientiert und beinhaltet die genaue Auseinandersetzung mit dem Objekt der Angst. Es werden altersadäquate Aufklärungsgespräche über den Sinn von Angst und die aktuellen Erklärungsmodelle geführt. Im Anschluss werden Ranglisten der angstbezogenen Objekte oder Situationen zusammengestellt, um später Schritt für Schritt die Patientinnen und Patienten mit der angstbesetzten Situation zu konfrontieren. Diese Methode nennt man Desensibilisierung. Natürlich kommen auch andere psychotherapeutischen Methoden zum Einsatz.

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